Die Zisterzienserinnenabtei in Köslin wurde 1278 vom Camminer Bischof Hermann von Gleichen in der wenige Jahre zuvor angelegten Stadt gegründet und mit Nonnen aus dem Kloster Itzehoe besetzt. Zum Schutz der Frauen und um diesen die Ausführung ihrer karitativen Tätigkeiten zu erleichtern, wurde das Kloster direkt in der Stadt gegründet – im Nordosten des Stadtareals auf einer damals noch bestehenden Insel, der Insula beate Marie. Zur finanziellen Versorgung erhielt das Kloster das Patronat über die städtische Pfarr- und mehrere Dorfkirchen, außerdem viele Hufen Land zur Bewirtschaftung und Ansiedlung, Zehntzahlungen aus mehreren Dörfern, Fischfangrechte in der Ostsee und die Einkünfte der Kapelle auf dem nahen Gollenberg (Góra Chełmska). Es entwickelte sich zu einem vergleichsweise großen Konvent, dem zu Beginn des 15. Jahrhunderts über 50 Nonnen angehörten. Diese entstammten vorrangig dem Bürgertum und dem pommerschen Adel, z. B. Anna słupska, die Tochter des Pommernherzogs Bogusław VIII. Trotz der beträchtlichen Grundausstattung, zahlreicher Schenkungen und Erbschaften hatte das Kloster Zeit seines Bestehens mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen, die nicht zuletzt aus Auseinandersetzungen mit der Stadt Köslin und den Camminer Bischöfen resultierten. Nach der Einführung der Reformation starb der Konvent aus, die Klosterruine wurde in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts zu einem Schloss ausgebaut. Bauliche Reste der ehemaligen Klosterkirche haben sich in dem heute als orthodoxes Gotteshaus genutzten Kirchenbau erhalten.
Überblick.
Identifikation
Gründung/Aufhebung
Ortslage
Spätere Nutzung
ab 1569 Schlossbau anstelle der verfallenen Klostergebäude, Nutzung der ehemaligen Klosterkirche als Schlosskirche, Beginn des 19. Jahrhunderts kurzzeitige Nutzung der Kirche als Strohmagazin und Lazarett, seit 1953 orthodoxe Kirche
Weitere Informationen
[1] Bahr, Ernst, Conrad, Klaus, Köslin (Koszalin), in: bei der Wieden, Helge / Schmidt, Roderich (Hrsg.), Handbuch der historischen Stätten Deutschlands. Band 12. Mecklenburg / Pommern, Stuttgart 1996, S. 216–219.
[2] Borkowski, Jacek, Kuczkowski, Andrzej, Cussalyn – Cößlin – Koszalin. Źródła archeologiczne do dziejów Koszalina (Koszalińskie Zeszyty Muzealne Seria B-VIII: Archeologia 1) Koszalin 2011.
[3] Hoogeweg, Hermann, Die Stifter und Klöster der Provinz Pommern. Band 1, Stettin 1924, S. 391–435.
[4] Rębkowski, Marian, Zanim powstało miasto, in: Gaziński, Radosław / Włodarczyk, Edward (red.), Dzieje Koszalin. Tom I do 1945 roku, Koszalin 2016, S. 17–60.
[5] Simiński, Rafał, Czasy średniowiecza (1266–1523), in: Gaziński, Radosław / Włodarczyk, Edward (Hrsg.), Dzieje Koszalin. Tom I do 1945 roku, Koszalin 2016, S. 61–116.
[6] Skrzypek, Ignacy, Archeologiczne badania ratownicze na terenie starego miasta w Koszalinie, in: Czaja, Roman / Nawrolska, Grażyna / Rębkowski, Marian / Tandecki, Janusz (Hrsg.), Archaeologia et historia urbana, Elbląg 2004, S. 181–192.