Die bedeutendste mittelalterliche Burganlage Pommerns steht im östlichen Landesteil, in der Kleinstadt Bütow / Bytów. Es handelt sich um eine Burg des Deutschen Ritterordens, die dieser in den Jahren um 1400 im äußersten Westen seines damaligen Herrschaftsgebiets errichten ließ. Das Bütower Land, das seit Beginn des 13. Jahrhunderts im Wesentlichen zu Pommern gehört hatte, wurde 1329 an den Orden verkauft. Auf einer bereits bestehenden Burganlage, die zunächst als Sitz eines Komturs, später eines Pflegers diente, wurde zwischen 1399 und 1405 eine neue Burg errichtet. 1410, im Jahr der Schlacht von Tannenberg (Grunwald), wurde sie von polnischen Truppen besetzt und gelangte als Lehen für kurze Zeit in Besitz Herzogs Wartislaw IX. von Pommern. Im 1466 ausgehandelten Zweiten Thorner Frieden wurden die Länder Bütow und Lauenburg / Lębork dann dem pommerschen Herzogtum zugeschlagen, womit die etwa 140-jährige Geschichte der Deutschordensburg Bütow ihr Ende fand.
Das Kloster im Überblick.
Identifikation
Gründung/Aufhebung
Ortslage
Spätere Nutzung
Residenz der pommerschen Herzöge, preußischer Verwaltungssitz, heute Hotel und Museum
Weitere Informationen
Herrmann, Christofer: Ragnit, Neidenburg, Bütow – die letzten drei Deutschordensburgen in Preußen, in: Die Burg im 15. Jahrhundert: Kolloquium des Wissenschaftlichen Beirats der Deutschen Burgenvereinigung, Kronberg 2009, hg. v. Hofrichter, Hartmut / Zeune, Joachim, 2011 (Veröffentlichungen der Deutschen Burgenvereinigung B, 12), S. 155-164.
Schmidt, Roderich: Die Lande Lauenburg und Bütow in ihrer wechselnden Zugehörigkeit zum Deutschen Orden, zu Pommern und Polen und zu Brandenburg-Preußen, in: Reiche und Territorien in Ostmitteleuropa, hg. v. Willoweit, Dietmar / Lemberg, Hans, München 2006 (Völker, Staaten und Kulturen in Ostmitteleuropa, 2), S. 93-106.
Zdrenka, Joachim: Bytów i ziemia bytowska pod rzadami zakonu krzyzackiego (1329-1454, 1460-1466) [Bütow und das Bütower Land unter der Herrschaft des Deutschen Ordens (1329-1454, 1460-1466)], in: Historia Bytowa, hg. v. Szultka, Zygmunt, Bütow 1998, S. 14-25.