Die Birgitten und das Seelenheil der Stralsunder Bürger
Die Sorge um das Seelenheil war ein wichtiger Bestandteil der Menschen in der mittelalterlichen Welt. Sie bestimmte den Alltag von der Geburt bis zum Ende des Lebens und auch darüber hinaus. Die Seelsorge durch die mittelalterlichen Geistlichen war dabei eine häufig geforderte und ebenso umfassend finanzierte Dienstleistung. Ob Kelche, Kerzen, Bücher, komplette Altäre, eine Priesterstelle in Form einer Vikarie oder ganze Klöster – dem mittelalterlichen Menschen war scheinbar kein geistlicher Dienst zu teuer. Zeuge dieser heute manchmal fremd wirkenden Aktivitäten sind die zahlreichen überlieferten Urkunden. In vielen sogenannten Stiftungsurkunden übertrugen Einzelpersonen, Zünfte oder ganze Gruppen von Bürgern einen hohen finanziellen Wert an die geistlichen Dienstleister, die dann für die Seelen der Stifter beten sollten.