Um 1199 wurde die Abtei von Fürst Jaromar I. gegründet und mit Mönchen aus dem Kloster Dargun besetzt. 1204 bestätigte Papst Innozenz III. die Gründung des Klosters, in dem zeitweise mehr als 40 Mönche lebten. Unter der Mitwirkung des Konvents wurde 1456 die Greifswalder Universität gegründet, deren Theologische Fakultät unter der Aufsicht der Äbte von Eldena stand. Nach der Reformation wurde die Abtei aufgehoben und in ein fürstliches Amt umgewandelt. Im Dreißigjährigen Krieg wurden weite Bereiche der einst großen Backsteinanlage zerstört. Die Ruine des ehemaligen Zisterzienserklosters erlangte Berühmtheit als romantisches Motiv in den Gemälden von Caspar David Friedrich. Heute dient sie als malerische Kulisse für Theateraufführungen auf der dortigen Freilichtbühne.

Zisterzienserabtei Eldena (Südwestansicht) / Foto: Marek Ober
Zisterzienserabtei Eldena von Südwesten / Marek Ober

Eine weltbekannte Ruine

Die Ruine des ehemaligen Zisterzienserklosters erlangte Berühmtheit als romantisches Motiv in den Gemälden von Caspar David Friedrich. Heute dient sie als malerische Kulisse für Theateraufführungen auf der dortigen Freilichtbühne.

Klosterruine Eldena (ca. 1825)
Klosterruine Eldena, ca. 1825 / Caspar David Friedrich

Eldenas zisterziensischer Nachbar

Neben Eldena gab es in Vorpommern eine weitere Zisterzienserabtei im heutigen Franzburg. Das dortige Kloster Neuenkamp bildete wie Eldena ein Zentrum der Christianisierung. Beide Abteien besaßen die größte wirtschaftliche und kulturelle Bedeutung im westlichen Teil Pommerns (Entfernung: 45 km, über die B109 zur A20 bis Grimmen-Ost, die B194 bis Abtshagen und die L222 nach Franzburg).

Reisetipp

Zisterzienserabtei Eldena (Westfassade)
Zisterzienserabtei Eldena, Westfassade / Marek Ober

Ausflug: Die Klosterruine ist öffentlich zugänglich und liegt in einem um 1827 angelegten Landschaftspark, der ganzjährig geöffnet ist. Zu erreichen ist die ca. 5 km vom Greifswalder Stadtzentrum entfernte Klosterruine zu Fuß oder mit dem Fahrrad über die Wolgaster Landstraße. Für die Anreise mit dem Auto steht ein naher Parkplatz an der Wolgaster Landstraße zur Verfügung. Mit der Fähre kann man vom Altstadthafen bis zur Anlegestelle im Fischerdorf Wiek an der Ryckmündung fahren.

Von dort führt der Studentenstieg zur Klosterruine. Auch ist es möglich, mit dem eigenen Boot im Fischerhafen Wiek anzulegen und bei einem Landgang das Klosterareal zu erkunden.

Veranstaltungen: Jazz-Festival in der Ruine am ersten Juliwochenende, Eldenaer Klostermarkt im Juni mit Schauhandwerk, Verkauf von regionalen Erzeugnissen

Eldena vom Boden und aus der Luft

Für weitere Eindrücke zum Kloster Eldena schauen Sie doch gern in unser Video auf Youtube. Hier hat unser Mitarbeiter Thore Schlott unter anderem mit Hilfe einer Drohne ganze Arbeit geleistet.

Überblick.

Identifikation

Geistliche Zugehörigkeit
Zisterzienser, Ordo Cisterciensis (OCist)
Ordensbezirk
Filiation Clairvaux, Esrom/Esrum, Dargun
Patrozinium
Hl. Jungfrau Maria

Gründung/Aufhebung

Gründungsdatum
um 1199
Gründung durch
Fürst Jaromar I. von Rügen
Mutterkloster
Gründung durch vertriebene Mönche aus Dargun
Aufhebungsdatum
1533

Ortslage

Ortslage
Ortsteil Greifswald-Eldena, Wolgaster Landstr./An der Klosterruine
Kirchlicher Verwaltungsbezirk
Bistum Cammin
Territoriale Zugehörigkeit
Herzogtum Pommern, ab 1295 bis 1478 Herzogtum Pommern-Wolgast, bis 1523/69 Herzogtum Pommern
Koordinaten

Spätere Nutzung

nach der Aufhebung Umwandlung in ein herzögliches Amt, 1631 Klosteranlage und Besitzungen im Eigentum der Universität Greifswald, Verfall der Gebäude, 1828 bis 1834 Sicherung der Ruinen und Anlage eines englischen Gartens, 1968 Einbau der Freilichtbühne, 1995 bis 1997 Grabungs- und Sicherungsarbeiten

Weitere Informationen

Quellen und Literatur

[1] Kazimierz Bobowski: Domy cysterskie w Dargunie i Eldenie. Oddziaływania gospodarcze i kulturalne. In: Jerzy Strzelczyk (red.), Historia i kultura cystersów w dawnej Polsce i ich europejskie związki. Seria historia. Uniwersytet Imienia Adama Mickiewicza 135 (Poznán 1987), S. 211–224.

[2] Dirk Brandt, André Lutze: Zur Baugeschichte des Ostflügels des ehemaligen Zisterzienserklosters Eldena. Greifswalder Beiträge zur Stadtgeschichte, Denkmalpflege, Stadtsanierung 9. Sonderheft: Klosterruine Eldena. 750 Jahre Ostflügel der Klausur (Greifswald 2015), S. 8–21.

[3] Doris Bulach: Zisterzienser und Stadt. Die städtischen Beziehungen der vorpommerschen Klöster Eldena, Neuenkamp und Hiddensee. In: Winfried Schich (Hrsg.): Zisterziensische Klosterwirtschaft zwischen Ostsee und Erzgebirge. Studien zu Klöstern in Vorpommern, zu Himmelpfort in Brandenburg und Grünhain in Sachsen. Studien zur Geschichte, Kunst und Kultur der Zisterzienser 19 (Berlin 2004), S. 15–178.

[4] Hermann Hoogeweg: Die Stifte und Klöster der Provinz Pommern 1 (Stettin 1924), S. 456–575.

[5] Hans Kloer: Das Zisterzienserkloster Eldena in Pommern (Berlin 1929).

[6] Theodor Pyl: Geschichte des Cisterzienserklosters Eldena im Zusammenhange mit der Stadt und Universität Greifswald (3 Bde.) (Greifswald 1880–1883).

Datensatz
JSON-Datensatz

Veröffentlicht am 28. Oktober 2021
Zuletzt bearbeitet am 22. Januar 2024
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