Exkursion zu den Klöstern Hinterpommerns

Das Klosterbuchteam auf Entdeckungstour

Ein Besuch der zahlreichen geistlichen Niederlassungen in Pommern lohnt sich. Das Projektteam des sich in Arbeit befindlichen Klosterbuchs Pommern durfte diese Vielfalt nun selbst erfahren. Der Bericht über die eindrückliche Exkursion zu den Klöstern, Stiften und Kommenden fasst das Erlebte zusammen.

Von: Andreas Kieseler | 18. Oktober 2023
Das Projektteam am Camminer Hafen (v.l. Andreas Kieseler, Robert Harlaß, Lea Melissa Möller, Oliver Auge, Katja Hillebrand, Michelle Siewert und Thore Schlott)
Das Projektteam am Camminer Hafen (v.l. Andreas Kieseler, Robert Harlaß, Lea Melissa Möller, Oliver Auge, Katja Hillebrand, Michelle Siewert und Thore Schlott)

Von Stettin bis nach Lauenburg

Im Anschluss an die erste Reise zu den Klöstern Vorpommerns im Sommer 2022 unternahm die siebenköpfige Projektgruppe des „Klosterbuchs Pommern“ vom 01. bis zum 08. Oktober 2023 eine weitere Entdeckungsfahrt – dieses Mal zu den in Polen gelegenen Standorten Hinterpommerns.

Auf der insgesamt 1600 km langen Busreise wurden zwischen Stettin (Szczecin) im Westen und Lauenburg (Lębork) im Osten die meisten der im Klosterbuch vertretenen ostodrischen Standorte, darüber hinaus auch mehrere Museen und andere historische Sehenswürdigkeiten besucht.

Das sich heute in Privatbesitz befindliche Schloss von Pansin (Pęzino), im Mittelalter eine Kommende der Johanniter / Foto R. Harlaß
Das sich heute in Privatbesitz befindliche Schloss von Pansin (Pęzino), im Mittelalter eine Kommende der Johanniter / Foto R. Harlaß

Besonders reizvoll ist der östlich der Oder gelegene Teil des Arbeitsgebiets durch die große Vielfalt an geistlichen Einrichtungen, denn neben städtischen Bettelordenskirchen,  Feldklöstern und Stiftskirchen haben sich dort auch mehrere Sitze der Templer, Johanniter und Deutschordensritter erhalten.

Zu den architektonischen Höhepunkten der Tour gehörten die Franziskanerkirche in Stettin, die Johanniterkapelle in Rörchen (Rurka), die Marienkirche in Stargard, die Johanniterburg in Pansin (Pęzino), die Deutschordensburg in Bütow (Bytów), das aus Herzogsschloss, Dominikanerkirche und Mühlentor bestehende Ensemble in der Stolper Altstadt (Słupsk) sowie der Camminer Dom samt Kreuzgang (Kamień Pomorski).

Kirche des ehemaligen Klosters der Augustiner-Chorfrauen in Pyritz (Pyrzyce) / Foto R. Harlaß
Kirche des ehemaligen Klosters der Augustiner-Chorfrauen in Pyritz (Pyrzyce) / Foto R. Harlaß

Eindrücke vom Boden und aus der Luft

Auf den einzelnen Stationen konnte sich die Gruppe zur allgemeinen Geschichte der Niederlassungen, zur Architektur der verschiedenen Gebäude und zum historischen Umfeld der Anlagen, aber etwa auch zum Erhaltungszustand und zur heutigen Nutzung der Baulichkeiten informieren. 

Zudem konnten die Gebäude bei vorwiegend gutem Wetter fotografisch dokumentiert werden, wobei durch den Einsatz einer Drohne besonders eindrucksvolle Aufnahmen gelangen.

Die Kirche des ehemaligen Stadtklosters der Prämonstratenserinnen in Stolp (Słupsk), nach einem Brand im 17. Jh. zeitweillig als Schule, heute als Bibliothek genutzt / Foto T. Schlott
Die Kirche des ehemaligen Stadtklosters der Prämonstratenserinnen in Stolp (Słupsk), nach einem Brand im 17. Jh. zeitweillig als Schule, heute als Bibliothek genutzt / Foto T. Schlott

Mit großem Dank

Eine wertvolle Bereicherung erfuhr die Tour durch die sachkundigen Erläuterungen von Prof. Dr. Marcin Majewski (Stettin/Stargard), der uns zu den Objekten in Stargard, Marienfließ (Marianowo) und Pansin begleitete, Dr. Kamil Kajkowski, der uns durch die Bütower Burg führte, und Robert Kupisiński M. A., der uns die Geschichte des Stolper Herzogsschlosses und der dortigen geistlichen Niederlassungen nahebrachte. 

Des Weiteren gilt unser Dank Dorota Cywińska M. A., die uns im Kösliner Staatsarchiv (Archiwum Państwowe w Koszalinie) mit der Aktenlage zu den geistlichen Niederlassungen vertraut machte, sowie Beata Wandel in Rörchen und den Pröbsten Dominik Gzieło in See Buckow (Bukowo Morskie), Waldemar Szczurowski in Jasenitz (Jasienica), Grzegorz Chmiel in Kolbatz (Kołbacz), Grzegorz Harasimiak in Pyritz (Pyrzyce) und Ryszard Czajka in Marienfließ, die uns den Zutritt zu den Objekten ermöglichten, Letzterem zudem für die liebenswürdige Einladung zu Kaffee und Kuchen im Westflügel des ehemaligen Klosters und Damenstifts.

Der verwunschen anmutende Kreuzgang des Camminer Domstifts / Foto R. Harlaß
Der verwunschen anmutende Kreuzgang des Camminer Domstifts / Foto R. Harlaß
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